Tadamoun AlHaouz – Solidarität
Das Nothilfe-Projekt von Frieda leistet direkte Hilfe für die Betroffenen des Erdbebens in Marokko. Frieda arbeitet vor Ort mit den lokalen Partnerorganisationen.
Das Erdbeben im Atlasgebirge in der Nacht vom 8. September 2023 ist das bisher stärkste Erdbeben in Marokko. Es erreichte einen Wert von 6,8 auf der Richterskala und wurde noch weit über das Erdbebengebiet hinaus im Land gespürt. Am stärksten hat es allerdings die Region Al Haouz getroffen. Die Gebirgskette des hohen Atlas ist bekannt für ihre tektonische Aktivität. Die benachbarten ländlichen und urbanen Gebiete verzeichnen die grössten Verluste und Schäden: Taroudant, Azilal, Marrakech, Ouarzazate und Chichaoua. Über 3’000 Menschen sind gestorben, 5’000 weitere wurden verletzt und über 2,8 Millionen Menschen sind von den Auswirkungen des Erdbebens betroffen.
Das Nothilfe-Projekt von Frieda leistet direkte Hilfe für die Betroffenen. Frieda arbeitet vor Ort mit den lokalen Partnerorganisationen Institution nationale de solidarité avec les femmes en détresse (INSAF), Association de lutte contre le SIDA (ALCS) (bis April 2024), Open Village Maroc und Architecture et développement Maroc (A&D Maroc) zusammen.
Anfang September 2024 startete die zweite Phase des Projekts «Tadamoun AlHaouz – Solidarität», in der die Arbeit mit den betroffenen Gemeinschaften fortgesetzt wird.
Was bisher erreicht wurde
Bisher erhielten 605 Personen Lebensmittel- und Hygienepakete, 448 Personen wurden medizinisch unterstützt, 195 Frauen und 268 Kinder erhielten psychologische und psychosoziale Unterstützung. Damit wird das soziale, psychologische und medizinische Wohlergehen der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung verbessert.
Mit Präventions- und Sensibilisierungsworkshops erreichten die Partnerorganisationen von Frieda über 400 Menschen. Die Themen der Workshops wurden in enger Zusammenarbeit mit Gemeindevorsteher*innen definiert. So konnten die spezifischen Bedürfnisse und Probleme der einzelnen Dörfer identifiziert werden. Diskutiert wurden u.a. Themen wie Schulbildung für Mädchen, Frühverheiratung, geschlechtsspezifische Gewalt oder Frauenrechte.
Im Rahmen des Projekts wurden gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung zwei Mehrzweckräume, in denen künftig hauptsächlich Nachhilfe- und Sprachunterricht durchgeführt werden, gebaut. Die Technik orientiert sich an traditionellen Bauweisen und lokal verfügbaren Material. Die Gebäude sind erdbebensicher und an die lokalen klimatischen Bedingungen angepasst. Die Baustellen waren gleichzeitig «Schulbaustellen», die es den Dorfbewohnenden ermöglichte, die notwendigen Kenntnisse zu erlangen, um im Anschluss selbst ähnliche Gebäude zu bauen.
Aktualisiert am 6.9.2024