Marokko

Frieda unterstützt in Marokko gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder. Ausserdem setzt Frieda sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter und den verbesserten Zugang von Frauen und Jugendlichen zum Arbeitsmarkt ein. 

Fast zwei Drittel der 36 Millionen Einwohner*innen Marokkos leben in städtischen Gebieten. Die Bevölkerung ist jung, das Durchschnittsalter beträgt 29,1 Jahre. Nachdem die nationale Armutsquote während einiger Jahre bei etwa 5% stabil blieb, erwartet die Weltbank 2023 eine Zunahme der am meisten von Armut Betroffenen. Prekäre Arbeitsverhältnisse und Einkommensinstabilität gehören zu den Hauptsorgen der marokkanischen Gesellschaft. Nur etwa die Hälfte der 25- bis 35-Jährigen hat einen Arbeitsplatz, viele im informellen Sektor. Die Verfassungsreform von 2011 ermöglichte zwar viele Öffnungen. Trotzdem kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen, besonders bezüglich der Rechte zur freien Meinungsäusserung, zur Versammlungsfreiheit sowie bezüglich des Diskriminierungsverbots. Systemische Korruption ist weit verbreitet.  

Durch Ausbildungskurse verbessern die Frauen ihre Zukunftsperspektiven und werden beim Eintritt in den Arbeitsmarkt unterstützt. Foto: Lamia Naji

Frauen und Männer haben gemäss marokkanischer Verfassung die gleichen Rechte. Die Umsetzung davon hinkt den Gesetzen allerdings stark hinterher. Marokkanerinnen haben wegen traditioneller, gängiger Diskriminierungen und fehlender Bildung kaum Zugang zu bezahlter Arbeit. Häusliche Gewalt und Gewalt an Frauen sind weit verbreitet und sozial weitgehend toleriert. Laut dem nationalen Menschenrechtsrat haben über 60% der marokkanischen Frauen bereits Gewalt erfahren. Laut einer Studie sind 62% der marokkanischen Männer der Meinung, Frauen müssten häusliche Gewalt tolerieren, um die Familie zusammenzuhalten. Oft hindern Angst und Scham die Frauen daran, rechtlich gegen Gewalttäter vorzugehen. Dazu kommt die mangelnde Sensibilität von Polizei und Gerichten in Fällen von geschlechtsspezifischer Gewalt.  

Im Frauenhaus werden Frauen psychologisch und medizinisch begleitet sowie administrativ und juristisch beraten. Foto: INSAF

Obwohl die Heirat von Minderjährigen offiziell verboten ist, wird sie vor allem in ländlichen Gebieten immer noch praktiziert. Der Bericht des nationalen Menschrechtsrates zeigt auf, dass die Fälle in den letzten 12 Jahren sogar zugenommen haben (CNDH). Die Situation von unverheirateten Müttern ist besonders schwierig. Sie werden gesellschaftlich marginalisiert und die Kinder werden ohne den Namen des Vaters nicht registriert und können als Folge davon nicht zur Schule gehen.

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