Israel

Frieda engagiert sich in Israel gemeinsam mit einer lokalen Partnerorganisation für die Unterstützung von Betroffenen von geschlechtsspezifischer und sexualisierter Gewalt sowie für die politische und soziale Teilhabe von Palästinenserinnen mit israelischer Staatsbürgerschaft.

Gegründet als jüdischer Zufluchtsort, steht Israel – von vielen seiner Nachbarstaaten nicht anerkannt – seit 1948 im Zentrum soziopolitischer Spannungen und bewaffneter Konflikte. Trotz der anhaltenden Bedrohungslage ist Israel wirtschaftlich und politisch stabil. Die Arbeitslosenquote ist im regionalen Vergleich tief, und es gibt etablierte demokratische Institutionen. Menschenrechte sind grundsätzlich geschützt. Israel hat auch internationale Konventionen zum Schutz von Frauen vor Gewalt ratifiziert.

Dennoch ist die israelische Gesellschaft von grosser Ungleichheit und sozialer Ungerechtigkeit geprägt. Jüdische Israelis, Palästinenser*innen mit israelischer Staatsbürgerschaft, arabische Beduin*innen und weitere Gruppen leben stark segregiert und verfügen teilweise nicht über dieselben Rechte. Die völkerrechtswidrige israelische Besatzungs- und Siedlungspolitik wird durch die rechte Regierung weiter vorangetrieben und verhindert einen dauerhaften, gerechten Frieden. Der aktuelle Krieg zwischen Israel und der Hamas reiht sich als weitere Eskalation in eine jahrelange Gewaltspirale ein. Er gräbt sich tief ins kollektive Gedächtnis der israelischen und palästinensischen Bevölkerung ein.

Frieda unterstützt lokale Frauenrechtsorganisationen seit über 60 Jahren in ihrem Engagement zu einem umfassenden Frieden und Gleichberechtigung für alle Einwohner*innen Israels.

Frau mit Kopftuch in Israel spricht durch ein Mikrofon zu einer Gruppe von sitzenden Frauen
Teilnehmende des Projekts Kifaya - Es reicht! treffen sich zum Thema gegen häusliche Gewalt. Foto: Kayan

Situation der Projektteilnehmer*innen

Palästinensische Frauen mit israelischer Staatsangehörigkeit werden, sowohl als Teil einer ethnischen Minderheit in Israel, als auch durch verbreitete patriarchale Strukturen in ihrer eigenen Gemeinschaft, mehrfach diskriminiert. Ihre Möglichkeiten, sich politisch einzubringen, werden teilweise eingeschränkt. Viele erfahren geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt, sowohl im nahen sozialen Umfeld wie auch im digitalen Raum. 2023 hat die Geschlechterungerechtigkeit in ganz Israel weiter zugenommen: 30 Frauen wurden aufgrund ihres Geschlechts ermordet (Feminizid). Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern für gleiche Arbeit haben sich weiter vergrössert. Im Vergleich zum Vorjahr wurden weniger Frauen in wichtige politische und ökonomische Positionen gewählt. Betroffene von rechtlicher Diskriminierung oder geschlechtsspezifischer Gewalt haben oft eingeschränkten Zugang zu Unterstützung. Die Tabuisierung von häuslicher Gewalt trägt dazu bei, dass sich viele Betroffene ihrer Rechte wenig bewusst sind und diese darum oft nicht einfordern können. Nur ein Bruchteil der Fälle geschlechtsspezifischer Gewalt wird von den Behörden angemessen strafrechtlich verfolgt und geahndet.

Palästinenserin in Israel schreibt auf ein Flipchart Board in arabischer Schrift
Sensibilisierungsarbeit ist ein wichtiger Teil des Projekts Kifaya – Es reicht! Foto: Kayan

Frieda-Programm

Friedas israelische Partnerorganisation engagiert sich gegen geschlechtsspezifische und sexualisierte Gewalt. Die Teilnehmer*innen stärken in den Projekten ihre sozialen und politischen Kompetenzen und eignen sich Wissen über Menschen- und Frauenrechte an. Ziel ist es, dass Frauen ihre Bedürfnisse und Forderungen äussern, ihre Rechte einfordern und so aktiv an gesellschaftlichem Wandel mitwirken können. Gewaltbetroffene erhalten individuelle psychosoziale und rechtliche Unterstützung.

Auf gemeinschaftlicher Ebene sensibilisiert die Partnerorganisation zusammen mit den Projektteilnehmer*innen deren soziales Umfeld für Gleichberechtigung. Sie macht etwa mit Kampagnen auf sexualisierte Gewalt aufmerksam. Überregionale Netzwerke und Gruppen begleitet und unterstützt sie in ihrer Arbeit gegen geschlechtsspezifische Gewalt.

Auf struktureller Ebene setzt sich die Partnerorganisation innerhalb der palästinensischen Gesellschaft dafür ein, dass Polizei und Justiz den nötigen Rahmen bieten, um Gewalt nachhaltig zu bekämpfen. Sie überwacht die Umsetzung von Gesetzen, setzt sich für den Schutz von Betroffenen ein und kämpft dafür, dass Täter*innen zur Rechenschaft gezogen werden.

Nationale Demo gegen Gewalt und Unterdrückung

14:00 Uhr
Schützenmatte
Demonstration der 16 Tage 2024
Die Lancierungsaktion der «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» wird 2024 in Form einer Demonstration in Bern ausgeführt. Frieda koordiniert die Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen».
> Detailinfos zum Anlass

Ansätze zu einer gewaltfreien Gesellschaft

19:00 Uhr
Gartenhof-Saal
Lisa Joanne Bissegger ist als Programmverantwortliche für feministische Friedenspolitik bei Frieda tätig und hält für den Schweizerischer Friedensrat ein Referat. Dabei widmet sie sich der Frage: Wie können wir eine gewaltfreie Gesellschaft gestalten?
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Filmscreening «BELLA – MIA» mit Kurzreferaten

17:45 Uhr
RiffRaff
Frieda organisiert als Dachkoordination der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» ebenfalls eine Veranstaltung im Rahmen der Aktion.
> Detailinfos zum Anlass

Feministisches Kunstprojekt «Solange...»

18:00 Uhr
Politforum Käfigturm
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Frieda macht beim Projekt «Solange…» mit der Künstlerin Katharina Cibulka mit.
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Lesung und Gespräch: Miriam Suter und Natalia Widla – Niemals aus Liebe

19:30 Uhr
GLEIS
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Frieda organisiert als Dachkoordination der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» ebenfalls eine Veranstaltung im Rahmen der Aktion.
> Detailinfos zum Anlass

«Wege aus der Gewalt» – drei Perspektiven von Jessica Jurassica, Mia Nägeli und Ariana Qizmolli

16:00 Uhr
Salzhaus
Die Veranstaltung steht im Zeichen «Wege aus der Gewalt» und beleuchtet das Fokusthema der diesjährigen Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen» aus drei Perspektiven mit Wort und Tanz mit Jessica Jurassica, Mia Nägeli und Ariana Qizmolli.
> Detailinfos zum Anlass
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