Palästina

Einkommensförderung, gesellschaftliche und politische Teilhabe von Frauen sowie der Schutz und die Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt sind die Ziele des Frieda-Programms in Palästina. Die Projekte stossen nachhaltige Prozesse für strukturelle gesellschaftliche Veränderungen an.

Das besetzte palästinensische Gebiet umfasst die Westbank, den Gazastreifen sowie Ostjerusalem. Von den rund 5 Millionen der palästinensischen Bevölkerung haben 42% einen Fluchthintergrund. Das Gebiet ist seit über 50 Jahren durch Israel militärisch besetzt. Palästinenser*innen sind in ihrer Bewegungsfreiheit massiv eingeschränkt. Auf ihr tägliches Leben wirken sich die unzähligen Checkpoints verheerend aus. Armut ist weit verbreitet, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Die Wirtschaft leidet unter der Besatzung, die eine nachhaltige Entwicklung verhindert. Besonders für Frauen gibt es sehr wenige Erwerbsmöglichkeiten. 1,5 Millionen Palästinenser*innen leben seit Jahrzehnten in Flüchtlingslagern unter prekären Bedingungen. Diese Orte sind überfüllt, es fehlt an Basisinfrastruktur wie Strassen, Stromversorgung und sanitären Anlagen.

Mädchen in Palästina stehen mit einem Ball auf einem Sportplatz
Die sportlichen Aktivitäten im Projekt Khutwa – Schritt für Schritt stärken Mädchen in ihrem Selbstwert und fördern das Zugehörigkeits- und Gemeinschaftsgefühl. Foto: Qassam Bader

Die palästinensische Gesellschaft ist von stark patriarchalischen Gesellschaftsmustern und Genderstereotypen geprägt. Das palästinensische Familienrecht basiert auf der Sharia für Muslim*innen bzw. kirchlicher Rechtsprechung für Christ*innen. Frauen sind dadurch bei Scheidung, Besitzverteilung oder Sorgerecht meist benachteiligt. In vielen Fällen wird auch traditionelles Stammesrecht angewendet. In den – häufig vorkommenden – Fällen häuslicher Gewalt werden Frauen durch das Strafrecht nur geschützt, wenn sie die Anwendung von Gewalt, zum Beispiel bei Vergewaltigung, nachweisen können.

Die Imkerin Rawan Fayyad und ein anderer Imker in Schutzanzügen nehmen einen Rahmen aus einem Bienenkasten.
Die Imkerin Rawan Fayyadhat im Frieda-Projekt Makenni - Eigenständig hat sie ihre Geschäftsidee weiterentwickelt und ein berufliches Netzwerk aufgebaut. Foto: Reema Jamal Bayatena

Im Gazastreifen verursachen wiederkehrende Kriege enorme Zerstörung und Verzweiflung. Die Auswirkungen der Blockade, interner politischer Spaltung und wiederholter Eskalationen wurden dadurch verschärft. Die militärische Gewalt heizt systemische geschlechtsspezifische Gewalt (SGBV) in den Gemeinschaften an. Gewalt ist allgegenwärtig und durchdringt sowohl den öffentlichen als auch den privaten Raum.

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